Es ist immer spannend, über den Tellerrand hinauszublicken. Nur so kann man seinen Horizont erweitern, Neues lernen und sich selbst stetig weiterentwickeln. Darum ist es für Kampfkünstler wichtig, auch bei anderen Trainern zu üben, andere Stile auszuprobieren oder gar völlig neue Kampfkünste auszuprobieren.
Wir vom Asien Sport Center München gehen darum gerne auf Lehrgänge - in diesem Fall zum 2. Jahreseröffnungs-Lehrgang der IMAF in Bamberg. Die IMAF ist die International Martial Arts Federation, einer der ältesten und renommiertesten internationen Kampfkunstverbände, der in Deutschland seit 33 Jahren aktiv ist (http://imaf-germany.de/).
Jedes Jahr werden von der IMAF diverse Wochenend-Lehrgänge angeboten, in denen üblicherweise ein sehr vielseitiges Angebot an unterschiedlichsten Kursen stattfindet. Wir waren auf dem zweiten Jahreseröffnungslehrgang in Bamberg, ausgerichtet von Claus Westphals und Ralf Langes Kampfkunstzentrum Bamberg (https://www.kampfkunstzentrum-bamberg.de/).
Das Programm war wie immer hochkarätig: Karate wurde von Hanshi Hans-Dieter Rauscher und Luis Inostroza unterrichtet, Claus Westphal gab Unterricht in Wushu, Johannes Meyer und Christine Rauscher boten Einblicke ins Combat Arnis und Ralf Lange zeigte eine Schwertform des Tai Chi.
Vom Asien Sport Center München reisten gleich 11 Mitglieder an, um das ganze Wochenende lang zu trainieren. Besonders freute uns, dass über die Hälfte unserer Teilnehmer Kinder und Jugendliche waren. Diese haben auch eifrig geübt - zu verlockend war es, Kungfu und Combat Arnis auszuprobieren, als dass auch nur eines sich gelangweilt hätte. Im Karate gab es eine eigene Gruppe für die Kinder, sodass diese gemeinsam mit Gleichaltrigen trainieren konnten und dabei auch einmal andere Übungspartner hatten als die Freunde bei uns im Karate-Dojo in Taufkirchen. Dementsprechend mussten sie sich auf viele neue Charaktere, Techniken und Partner einstellen - wodurch sie riesige Fortschritte machten.
Auch die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten: Ein Training bei Hanshi Hans-Dieter Rauscher ist immer außergewöhnlich. Er vermittelte den Teilnehmern nicht nur verschiedene, sehr effiziente Kampftechniken, sondern zeigte ihnen auch eine der "geheimen" Katas, die noch direkt tradiert werden und nicht in Internet oder Büchern zu finden sind. Es gelang ihm, den gesamten Ablauf der Kata so gut zu vermitteln, dass wir vom ASC das "Spezialtraining" in unseren eigenen Kursen direkt fortgesetzt haben und mit den Seminarteilnehmern diese Kata wiederholten und festigten.
Darüber hinaus standen die Waffentechniken natürlich auch der älteren Generation offen und einige ASCler machten ihre ersten Erfahrungen im philippinischen Stockkampf, dem Escrima oder Combat Arnis. Auch diese Fähigkeiten werden ihnen im Training im Asien Sport Center München in Oberhaching nützlich sein.
Ein besonderes Highlight der Bamberger Seminare ist - für einige wohl überraschenderweise - immer das Aufwärmprogramm. Denn die Übungen aus dem Tai Chi und Qi Gong, die Claus Westphal hier einsetzt, sind per se die Teilnahme am Seminar wert.
Der krönende Abschluss eines solchen Seminars ist es natürlich auch, wenn man eine Gürtelprüfung vor den Großmeistern ablegen kann. Die Heimreise traten einige Mitglieder mit neuen Graduierungen ab, wir gratulieren zu einem 9. Kyu, einem 7. Kyu und besonders auch zu einem neuen Schwarzgurt sowie zwei neuen Trägern der zweiten Dans.
Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht mit Theresa und Max Kung Fu zu lernen :-)